Schloss

Geschichte

GESCHICHTE DES CHÂTEAU DU RIVAU

Das geschlecht derer Von Beauvau

Die Geschichte des mittelalterlichen Schlosses ist eng mit der Familie Beauvau verbunden. Sie waren verwandt mit den Grafen von Anjou und hatten seit dem 11. Jahrhundert das Privileg, ihrem Lehnsherrn aufrecht, mit dem Schwert an der Seite und bedeckten Hauptes die Ehre zu erweisen.
Im 13. Jahrhundert traten die Beauvaus in die Dienste der Könige von Frankreich. 1454 liierten sie sich, durch die Heirat von Isabeau de Beauvau mit Jean II de Bourbon, mit der königlichen Familie. Die Beauvaus waren treue Diener des Königs und viele von ihnen gaben ihr Leben für die Krone.

Der Bau des Schlosses Rivau wurde 1420 begonnen. Es kam 1438 als Mitgift in die Familie Beauvau durch die Vermählung von Anne de Fontenay mit Pierre de Beauvau, der, als erster Kammerherr von Charles VII, 1442 die Erlaubnis erhielt, sein mittelalterliches Schloss zu befestigen. Das Château du Rivau ist somit eines der ältesten Loire-Schlösser

Pierre de Beauvau starb 1453 in der Schlacht von Castillon. Mit dieser Schlacht wurde der Hundertjährige Krieg beendet.

Sein Nachfahre François de Beauvau, Kapitän zur See unter François I, ließ 1510 im Anschluss an die Wirtschaftsgebäude die prächtigen Stallungen errichten, in denen Hengste für den Königshof gezüchtet wurden. Er kam am 30. April 1524 in der Schlacht von Romagne an der Seite von Bayard ums Leben. Während der Renaissance war der Rivau – halb Lustschloss, halb Festung – einer der bedeutendsten Schauplätze der Touraine.

Rabelais erwähnt den Rivau, Gargantua schenkt ihn seinem Kapitän Tolmère als Belohnung für dessen Siege im Picrocholine-Krieg. Im 17. Jahrhundert entgeht der Rivau der Zerstörung durch Kardinal Richelieu, der die meisten Schlösser im näheren Umkreis hatte schleifen lassen, da seine Schwester Françoise mit Jean de Beauvau, dem Herrn von Rivau, verheiratet war. Nachdem die Beauvaus Prinzen von Lothringen geworden waren, verließen sie die Touraine. Der Rivau blieb somit 247 Jahre lang im Besitz der Beauvaus.

Jeanne d’Arc

Zum Ende des Hundertjährigen Krieges suchte Jeanne d’Arc mit ihren Gefährten auf dem Château du Rivau, das damals schon für die Qualität der dort gezüchteten Schlachtrösser bekannt war, nach Pferden für ihre Truppe, und dies kurz vor der Belagerung von Orléans im Jahre 1429.

Nach Den Beauvaus

Im 18. Jahrhundert, genauer gesagt 1768, erwarb der Marquis Michel-Ange de Castellane, Herr von Villandry, das Château du Rivau. Es blieb bis 1796 im Besitz seiner Familie. 1918 erreichte Alphonse de Moncel de Perrin, der am Dekor des Petit Palais in Paris arbeitete, dass der Rivau den denkmalgeschützten Bauwerken zugeordnet wurde. Der Maler Pierre-Laurent Brenot bewohnte den Rivau von 1960 bis 1992. Ende des 20. Jahrhunderts wurde dann der Zauberstab geschwungen: Das Rivau erhält nach 10-jähriger Renovierungsdauer seinen ursprünglichen Glanz zurück. Es scheint einem Bilderbuch von Märchen und Legenden entsprungen zu sein. Folgen Sie diesem Link und besichtigen Sie das wunderbare Schloss.